Basler Studierende wollen klar vegane Verpflegung

Die Abstimmung wurde von der skuba (Studentische Körperschaften der Universität Basel) organisiert und verzeichnete mit rund 3’000 Teilnehmenden eine aussergewöhnlich hohe Beteiligung. Mit einer klaren Mehrheit von 52.6% wird gesagt, dass Studierende folgende Position unterstützen: Bis 2030 soll die universitäre Verpflegung auf 100% pflanzliche Verpflegung umgestellt werden.
Die Initiative Plant-Based Universities Basel wurde vor rund zwei Jahren gegründet und ist Teil der UNISSA, dem studentischen Verein für Nachhaltigkeit der Universität Basel. Die Studierenden engagieren sich ehrenamtlich für eine nachhaltigere und klimafreundlichere Ernährung an der Hochschule. Ihr Ziel: eine vollständige Umstellung auf pflanzliche Verpflegung bis 2030, begleitet von einer umfassenden Kommunikationsstrategie und einem transparenten Feedbackprozess.
Wieso das so wichtig ist, sagt Noëmi Bertherin, Teil der Studierendengruppe Plant-Based Universities Basel:
Universitäten haben als wissenschaftliche Institutionen eine grosse Verantwortung, ihr Wissen auch in die Praxis umzusetzen. Mit der Urabstimmung konnten wir zeigen, dass tausende Studierende eine rein pflanzliche Verpflegung nicht nur gutheissen, sondern aktiv fordern. Wir sehen enormes Potenzial und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Universität, um mehr Nachhaltigkeit in den Mensen vorzuleben
Die Urabstimmung folgte als Reaktion gegen einen Beschluss des Studierendenrats im vergangenen Semester, der sich zuvor bereits für die Unterstützung der Initiative ausgesprochen hatte. Das Ergebnis der Abstimmung ist zwar nicht bindend, setzt jedoch ein starkes Signal an die Universitätsleitung.
Auch aus der Wissenschaft erhält die Initiative Unterstützung.
“Als Dozierender an der Universität Basel unterstütze ich die von Studierenden lancierte Kampagne Plant-Based Universities. Universitäten sind nicht nur Orte der Wissensproduktion und -vermittlung, sondern auch gesellschaftliche Akteure mit Verantwortung für das Gemeinwohl. Die Forderung, das Verpflegungsangebot an der Universität schrittweise auf eine pflanzliche Basis umzustellen, ist Ausdruck dieser Verantwortung. Universitäten müssen auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeit vorangehen, auch weil sie als Lern- und Lebensorte prägend für künftige Generationen sind.” sagt PD Dr. Basil Bornemann, Experte für sozialen Wandel an der Universität Basel.
Ein Blick in die Schweiz und über die Landesgrenzen zeigt: Pflanzliche Mensen sind längst keine Neuheit mehr. In der Schweiz bieten das Zürcher Rämi 59 sowie die Mensa der Universität Neuchâtel bereits erfolgreich rein pflanzliche Gerichte an. Auch Universitäten wie Cambridge, Rotterdam oder Wien zeigen, wie eine nachhaltige Campusgastronomie umgesetzt werden kann. [2][3][4]
Die Basler Initiative ist Teil des europaweiten Netzwerks Plant-Based Universities, das an über 80 Universitäten in 12 Ländern aktiv ist. Ziel der Bewegung ist es, den Beitrag der Hochschulen zur Bekämpfung der Klima- und Biodiversitätskrise sichtbar zu machen. Eine Studie der Universität Oxford (2018) zeigt, dass eine weltweite Umstellung auf pflanzliche Ernährung bis zu 76 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen freisetzen und damit erheblich zur Klimastabilisierung beitragen könnte. [5]
Für Interviews oder weitere Kommentare bitte kontaktieren Sie:
Chantal Senn, Nationale Koordinatorin Plant-Based Universites Schweiz:
Tel.: +43 677 63107470
E-Mail: laura@plantbaseduniversities.org
Copyright: plantbaseduniversities.org
Hinweise für die Redaktion:
[1] Weitere Informationen und andere Pressemitteilungen finden Sie unter: https://www.plantbaseduniversities.org/blog
[2] https://www.unine.ch/durabilite/alimentation
[3] https://www.mensa.uzh.ch/de/menueplaene/raemi59.html
[4] https://www.plantbaseduniversities.org
[5] Poore, J. & Nemecek, T. (2018). Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science, 360(6392), 987–992. https://doi.org/10.1126/science.aaq0216
