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Universität Bern bald vegan? Studierende fordern genau das.

  • universities5
  • 5. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Das Studierendenparlament der Universität Bern hat am Donnerstagabend mit deutlicher Mehrheit für eine Umstellung der Uni-Mensen auf rein pflanzlich gestimmt. Damit soll wirksam gegen die Klimakrise vorgegangen werden. Die Universität Bern ist die erste Schweizer Hochschule mit einem solchen Beschluss – und reiht sich in eine wachsende Bewegung für nachhaltige Hochschulgastronomie ein. [1]


(Studierende vor der Universität Bern mit einem Plant-Based Universities-Banner im Februar 2025) Quelle: Tatjana Lero
(Studierende vor der Universität Bern mit einem Plant-Based Universities-Banner im Februar 2025) Quelle: Tatjana Lero

Am 3. April stimmte das Studierendenparlament der Universität Bern mit einer klaren Mehrheit für den Antrag auf eine rein pflanzliche Universitätsverpflegung. Der Vorstand des Studierendenrates ist als ausführendes Organ der Berner Studierendenschaft (SUB) nun damit beauftragt, sich für dieses Ziel in Zusammenarbeit mit den Schlüsseltragenden der Universität Bern und des ZFV, dem Mandatsträger für die universitäre Verpflegung, einzusetzen. Gleichzeitig wurde die SUB dazu verpflichtet, die Verpflegung ihrer eigenen Events bis zum Frühlingssemester 2026 auf 100% pflanzlich umzustellen. Dies alles gilt als deutliches Signal für mehr Nachhaltigkeit in der Hochschulgastronomie und könnte auch für andere Universitäten in der Schweiz richtungsweisend sein. Europaweit gab es bereits 19 vergleichbare Beschlüsse für pflanzliche Uni-Verpflegung, unter anderem an den Universitäten von Cambridge, Uppsala und Graz. [1]


Dazu meint Luise Schnabel, Biologiestudentin und Teil von Plant-Based Universities Bern:

“An der Uni Bern wird Umweltschutz gelehrt, aber nicht umgesetzt. Damit sie ihr selbstgestecktes Ziel der Klimaneutralität bis 2030 erreicht, muss sie konsequenterweise auch eine rein pflanzliche Verpflegung anbieten. Tausende Studierende fordern diese Umstellung. Jetzt muss die Uni Bern handeln und hat die Chance, als Vorbild für mehr Nachhaltigkeit voranzugehen!" 

Bereits andere Universitäten in der Schweiz setzen auf pflanzliche Verpflegung: Die Universität Neuchâtel betreibt ihre einzige Mensa seit 2024 ausschliesslich vegan, [2] und die Mensa Rämi 59 der Universität Zürich und ETH ist seit 2015 rein pflanzlich. Diese Mensa wird vom selben Anbieter, der ZFV, betrieben wie die Mensen an der Universität Bern. [3]


Auch Professor:innen der Universität Bern sehen die Notwendigkeit einer Veränderung. So sagt Prof. Dr. Ole Seehausen, Leiter der Abteilung aquatische Ökologie:

„Die Schweiz überschreitet massiv die planetarischen Grenzen bei den Treibhausgasemissionen, des Biodiversitätsverlustes und der Eutrophierung der Ökosysteme. [...] Es gibt viel Potenzial für Verbesserungen im Verbraucherverhalten und in den Lieferketten, und dazu gehört auch das, was wir essen.“ 

Der Antrag zur pflanzlichen Verpflegung wurde von der Lokalgruppe von "Plant-Based Universities Bern" eingebracht. "Plant-Based Universities" ist eine europaweite Studierendeninitiative, die an über 60 Universitäten in 14 Ländern aktiv ist. Ihr Ziel ist die konsequente Umstellung auf eine rein pflanzliche Verpflegung, um drängende Umweltprobleme wie die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust zu bekämpfen. [4] Die Initiative "Plant-Based Universities" betont die Verantwortung von Hochschulen für die Zukunft ihrer Studierenden und fordert daher eine nachhaltige und rein pflanzliche Verpflegung, die konsistent mit den Forschungsergebnissen ist. Die Initiative verweist auf eine umfassende Studie der Universität Oxford aus dem Jahr 2018, die zeigte, dass durch eine weltweite Umstellung auf pflanzliche Lebensmittelproduktion bis zu 76 % der derzeit für die Landwirtschaft genutzten Flächen freigegeben werden könnten [5]. Diese Flächen könnten renaturiert werden und dadurch erhebliche Mengen an Kohlenstoff binden, was die negativen Folgen des Klimawandels deutlich abschwächen würde. 



Wortanzahl: 510

Für Interviews oder weitere Kommentare bitte kontaktieren Sie:

Chantal Senn, Nationale Koordinatorin Plant-Based Universites Schweiz:

Tel.: +41 78 863 26 70E-Mail: chantal@plantbaseduniversites.org



Hinweise für die Redaktion:

[1] Weitere Informationen und andere Pressemitteilungen finden Sie unter: https://www.plantbaseduniversities.org/blog

[5] Poore, J. & Nemecek, T. (2018). Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science, 360(6392), 987–992. https://doi.org/10.1126/science.aaq0216


 
 
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